Von 1684 bis 1879 lebten jüdische Familien in Mönchsdeggingen. Sie kamen mehrheitlich aus Höchstädt und fanden nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges in der Grafschaft Oettingen Möglichkeiten sich anzusiedeln und, in Form eines Schutzverhältnisses, die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Grafschaft zu beleben. Mönchsdeggingen war eine von 15 Judengemeinschaften im Herrschaftsbereich der Grafschaft Oettingen. Im Zeitraum von 1790 – 1799 lebten bis zu 41 jüdische Familien im Ort. Nach der Aufhebung der Beschränkungen bezüglich der freien Wahl des Wohnsitzes auch für Juden im Jahre 1861 erfolgte eine sukzessive Abwanderung in die Städte. Der letzte Jude, der Mönchsdeggingen verließ, war 1879 der Metzger Salomo Oberdorfer.
(Quelle: Chronik 1000 Jahre Mönchsdeggingen; Judengeschichte; Ulrike Brödel, 2007)