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Mönchsdeggingen

Weidegebiete und Schafhaltung

Die Landnutzung ist stets auf die Bodenbeschaffenheit und somit auf die Geologie abgestimmt. Bei Auftreten von nicht pflügbarer Bodenkrume (Felsuntergrund) und ungünstigen Standorteigenschaften wurden Hutungen (Beweidung mit Viehhütern) ausgestaltet. Die Weidewirtschaft wird bereits seit dem Mittelalter ausgeführt. Mönchsdeggingen verfügt nach einer Studie der Heide-Allianz aus dem Jahr 2009 über 28 ha Hutungen. Aufgrund der geologischen Voraussetzungen kam es zur Ausbildung eines inselartigen Weidemosaiks. Um eine Bewirtschaftung der verstreut liegenden Kalksteinschollen zu ermöglichen, mussten die isolierten Magerrasen mit Triebwegen, sog. Triften verbunden werden. Triften sind heute nur noch sehr eingeschränkt vorhanden bzw. erkennbar. Ein schnurgerader Triebweg mit Wegbreiten von 10 m bis 18 m ist an der Südseite des Kreuzberges Richtung Sabelberg beispielhaft erhalten. Die heutige Ortsverbindungsstraße von Mönchsdeggingen nach Schaffhausen wurde in der Katasteruraufnahme mit dem Vermerk Viehtrieb versehen. Der vom Kühstein nach Westen zum Eierbühl führende Feldweg stellte ehemals auch eine breite Trift dar.

  Moenchsdeggingen Heide 01
Kuhstein historisch 
© Dorfverein Mönchsdeggingen

 

Schafweiden und Magerrasen befanden sich östlich von Ziswingen am früher unbewaldeten Kreuzberg. Kleinere Weiden sind am Jakobsberg und Sabelberg bekannt. Größere Weiden gibt es in Mönchsdeggingen auf dem Buchberg/Kirchenberg und dem Kühstein. Westlich (Kayberg) und östlich (Spitzenberg und Hagerberg) von Untermagerbein sind fleckenhaft Halbmagerrasen ausgebildet. Auch in Rohrbach liegen mit dem Sperberlohbergle, Fuchsen- und Ulrichsberg heute noch Kleinheiden vor.
Wander- und Gemeindeschäfer hatten damals eine wichtige Funktion und waren fast überall zu finden. Die Schafe lieferten Fleisch und Wolle, wobei die Wollspinnerei in Schwaben einen wichtigen Industriezweig darstellte. Nebeneffekt der Schafhaltung war, dass durch Pferchen ein Düngereintrag auf den Äckern erreicht wurde. Pferch- und Weiderechte spielten in der Landwirtschaft auch im Gemeindegebiet eine wichtige Rolle. In Mönchsdeggingen sind z.B. mehrere Gemeindeschäfer bekannt. Der Schafstadel in der Almarinstraße hatte seine Funktion als Futterlager und Winterquartier.

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Mönchsdegginger Schafstadel, renoviert im Jahr 2014 Bild © by Dorfverein Mönchsdeggingen

Rückzugsgebiete für Fauna und Flora

Einige Schafweiden wurden in den 1950er Jahren aufgeforstet. Mit weiterem Rückgang der Schafbeweidung in den 1970er Jahren verstärkte sich die Tendenz zur Verbuschung. Mit dem Anflug von Kiefern und Fichten setzte eine Verwaldung ein. Durch Verschattung und Verfilzung von Altgrasfluren wurde die wertgebende, Biotop-geschützte Vegetation der Magerrasen vielfach zurückgedrängt oder verschwand gänzlich. Gerade die Magerrasen besitzen eine hohe Anzahl an diesen Lebensraum angepasster Pflanzen, die den Menschen mit ihrer Schönheit und Blütenreichtum erfreuen. So sind Küchenschelle, Frühlingsenzian, Sonnenröschen, Hügelmeier, Kartäusernelke, Thymian und Silberdistel zu finden. Auf Felsköpfen treten Berggamander, Steinquendel und Mauerpfeffer sowie in Ritzen die Mauerraute auf. Einhergehend mit Rückgang der Vegetation ist ein Schwinden des Arten- und Individuenreichtums von Insekten, wie Schmetterlinge, Kleinfalter, Heuschrecken und Käfer festzustellen. Die betrifft auch weiter oben an der Nahrungskette stehende Tiere wie die auf den Mönchsdegginger Heiden auftretende Schlingnatter und den Neuntöter. Die Bedeutung der Magerrasen als Lebensraum seltener Lebewesen drückt sich durch die Ausweisung der Flora-Fauna-Habitat-Gebiete am Kühstein und am Buchberg sowie eines Vogelschutzgebietes im Kesseltal aus.

 

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 Die Küchenschelle eröffnet im Frühjahr den Blütenreigen auf dem Magerrasen. In der milden Herbstsonne leuchtet die Silber- oder Wetterdistel.   Zahlreiche Kleinschmetterlinge, wie hier der Hauhechel-Bläuling besuchen die blütenreichen Magerrasen.
 © Kurt Kroepelin  © H. Partsch  © Vera Kroepelin

 

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